Erika Sulzer-Kleinemeier (Gleisweiler) erhält die Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz


Ministerpräsidentin Malu Dreyer verleiht ihr diese hohe Auszeichnung in Anerkennung ihrer kulturellen Tätigkeit im Dienste der Gemeinschaft. Landrätin Theresia Riedmaier hatte den Vorschlag der Ehrung gegenüber der Ministerpräsidentin formuliert; sie folgte damit ihrer Überzeugung, dass Erika Sulzer-Kleinemeier eine hochrangige Fotografin, engagierte Bürgerin und für Kunst und Kultur auch für Region und Gesellschaft eine bedeutende Persönlichkeit ist.

Lebensweg:
Frau Erika Sulzer-Kleinemeier studierte ab 1955 Fotografie und Malerei an der Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe. Seit den 1960er Jahren arbeitet sie als freie Fotografin und veröffentlichte ihre Arbeiten in zahlreichen Zeitschriften und Magazinen.

In ihrer inzwischen fast 50 jährigen Tätigkeit als Bildjournalistin zeichnet sich Sulzer-Kleinemeier als genaue Beobachterin ihrer Umgebung und der deutschen Nachkriegsentwicklung aus.
Ihr intimer Blick auf die Mächtigen des Landes, ebenso wie auf die unbekannten Menschen auf der Straße, bewegte die Betrachter in zahlreichen Ausstellungen, ebenso wie in Buchveröffentlichungen und unzähligen Publikationen in Zeitschriften, wie u.a. national "Spiegel", "Stern", "Zeit", "Frankfurter Rundschau", "Rheinischer Merkur", "taz", oder international in der "Washington Post", dem "Daily Telegraph" und dem "Telegraph Magazine".“

Über ein halbes Jahrhundert hat Erika Sulzer-Kleinemeier das Zeitgeschehen in der Bundesrepublik Deutschland begleitet. Über zwei Millionen Mal hat sie dafür auf den Auslöser ihrer Kamera gedrückt. Ihre Bilder sind eindrücklicher Beleg für ihren Standpunkt, dass sich journalistische Objektivität und emotionale Parteinahme nicht ausschließen.

Sie hat Meilensteine politischer und gesellschaftlicher Strömungen dokumentiert. Ihre Bilder präsentieren die Helden und Legenden der deutschen (Nachkriegs-) Geschichte. Szenen der Friedensbewegung, der Studentenunruhen oder die Situation der ersten Gastarbeiter in Frankfurt sind einige der Themen, die die engagierte Friedensaktivistin in den führenden deutschen Printmedien dokumentierte.

Mitte der 70er Jahre lebte Erika Sulzer-Kleinemeier mit ihrer Familie längere Zeit in London. Dort machte sie Reportagen für das Telegraph Magazin. Später lebte sie in San Franzisco, bis 1976 ihr Zuhause Gleisweiler in der Pfalz wurde.

2001 gründete Erika Sulzer-Kleinemeier gemeinsam mit ihrem Mann, dem Architekten und Autor Prof. Peter Sulzer, die "Stiftung Simonshof", welche sich die Förderung von Kunst, Kultur, Bildung und der deutsch-französischen Zusammenarbeit zum Auftrag gemacht hat und in Einheit mit einem Museum für Gestaltung ihren Sitz im südpfälzischen Gleisweiler hat. Die Stiftung wurde in Erinnerung an den Sohn des Paares, den Designer Friedrich Sulzer (1962–2000), gegründet und ist eine rechtsfähige öffentliche Stiftung des bürgerlichen Rechts und bietet Ausstellungen, Seminare und Workshops an.

Erika Sulzer-Kleinemeier hatte zahlreiche Einzel- bzw. Gruppenausstellungen. Eine Ausstellung „Eine Kamera für den Frieden“ (Fotografien von 1960 – 2015) zeigte Sie 2015 im Theodor-Zink-Museum in Kaiserslautern.

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