Kinder an die Töpfe: Europa Miniköche – Lecker, gesund und selbstgemacht


Die 15 Schülerinnen und Schüler sind nach diesem festlichen Mahl, das zugleich ihre praktische Abschlussprüfung darstellt, frischgebackene Absolventen des zweijährigen Projekts „Europa Miniköche SÜW“. Ziel: Ernährungswissen und Kernkompetenzen der Gastronomie vermitteln.
Möglich gemacht hat das Projekt „Europa Miniköche SÜW“ in der vierten Auflage Thomas Langhauser, Inhaber des Klimahotels Gutshof Ziegelhütte in Edenkoben und seit acht Jahren Gastgeber für Miniköche: „Unser Ansatz ist in erster Linie, den Kinder Nahrungsmittel von der Scholle bis auf den Teller nahezubringen“, so der Hotelchef. „Deshalb arbeiten wir mit Erzeugern in der Region zusammen, die uns gerne ihre Türen öffnen. Das Reinschnuppern in den Beruf ist ein schöner Nebeneffekt des Projekts Miniköche.“ Ernährungsfachfrau Andrea Langhauser ergänzt: „Wir haben uns hier in der Ziegelhütte der Nachhaltigkeit verschrieben, und das Miniköche-Projekt hat sehr viel mit Nachhaltigkeit zu tun: Kindern Fertigkeiten zu vermitteln, die sie in der Praxis umsetzen können und die ihnen Orientierung – privat wie beruflich – geben, das macht uns viel Freude, auch weil die Kinder so engagiert mitarbeiten.“ Die Ernährungsexpertin weiß außerdem, dass die Kinder ihr erlerntes Ernährungswissen in die Familien tragen und damit auch in ihrem Umfeld mehr Bewusstsein für gesunde, frische und regionale Lebensmittel schaffen.

Unterstützt wird das Ehepaar Langhauser in Sachen Miniköche von der Hotelfachschule in Edenkoben: Ausbilder der Hotelfachschule und Küchenchef im Kronprinz in Weyher, Simon Seiler und seine Absolventen der zweijährig ausgebildete Hotel- und Restaurantfachleute sowie Köche, die nach mindestens einem Gesellenjahren einen Betriebswirt im Hotelfach anstreben. „Solch ein Beispiel direkt vor Augen sehen die Kinder, welche beruflichen Wege man später gehen kann“, weiß Thomas Langhauser aus Erfahrung. Sponsoren und Unterstützer fürs Projekt zu finden, fällt dem aktiven Gastronomen leicht: „Es bringt für alle nur Vorteile. Und wenn jemand die Miniköche in ihrer stilechten Kochuniform sieht, öffnen sich spontan die Herzen.“ So fließen Lebensmittelspenden, Einladungen und spezielles Fachwissen, beispielsweise über den Bioanbau, fast ganz von selbst.

IHK-Ausbildungsexperte Ronny Pagel, betreute die schriftliche Abschlussprüfung der Miniköche, die sich selbst für Erwachsene anspruchsvoll liest: Da wird etwa nach dem Aufbau der Ernährungspyramide gefragt oder nach positiven Eigenschaften bestimmter Lebensmittel. Alle 15 haben mit Bravour bestanden. „Trotz der Prüfung fürs IHK-Zertifikat steht bei den Miniköchen die spielerische Freude im Vordergrund“, so Pagel. „Denn wer bei den Miniköchen Spaß hatte, kann sich auch mit 17 oder 18 Jahren eine Ausbildung in der Küche oder im Hotel vorstellen.“ Für den IHK-Fachmann sind die Miniköche ein gutes Beispiel für die Vermittlung von Ernährungswissen und gelungene Berufsorientierung: „Die sollte in der 5. und 6. Klasse einsetzen und den Kinder mit Freude und Spaß Wissen vermitteln, sowie die Möglichkeit geben, in die reale Arbeitswelt, z.B. das Hotel- und Gaststättengewerbe, zwanglos hinein zu schnuppern.“

Nach den Sommerferien wird es eine neue Gruppe „Miniköche SÜW“ geben, wofür man Sich noch im Gutshof-Ziegelhütte „bewerben“ kann.

Auf dem richtigen Weg.