Waldbeweidung hat wieder begonnen - Tierische Helfer für den Naturschutz


Die beweideten Flächen im Wald wurden gemeinsam von Forstamt Bienwald und dem Naturschutzgroßprojekt angelegt. Zunächst wurde der Nadelholzbestand stark ausge-lichtet, danach auf Teilflächen der Oberboden abgeschoben, sodass freie Sandflächen entstanden. Gerade die Kiefernwälder sind aus Naturschutzsicht besonders bedeutsame Sonderstandorte. Meist wachsen sie auf Flugsanddünen, d. h. auf ein bis zwei Metern mächtigen Sandrücken, die nach der letzten Eiszeit im Bienwald eingeweht wurden. Diese offenen, hellen und warmen Stellen bieten einen besonderen Lebensraum für angepasste Insekten wie Sandbienen, Kreisel- und Sandwespen. Weitere Nutznießer sind die am Boden brütenden Vögel, darunter Ziegenmelker (auch Nachtschwalbe genannt), Fitis-Laubsänger oder Baumpieper.

Durch die Beweidung, den Tritt der Tiere und das Herumwälzen auf dem Boden wird für eine längerfristige Offenhaltung gesorgt. Die früher übliche Nutzung wird so wie-derbelebt und sorgt für eine nachhaltige Sicherung der Landbewirtschaftung und Le-bensraumerhaltung. Die Landräte Theresia Riedmaier (SÜW) und Dr. Fritz Brechtel (GER) begrüßen diese tierische Unterstützung sehr: „Die mächtigen Dünen sind jetzt wieder Lebensraum für seltene und gefährdete Tiere. Außerdem werden hier für den Naturschutz die Menschen aus der direkten Umgebung eingebunden, denn die Ziegen- und Eselherde stammt von einem Landwirt aus Kapsweyer.“

Zurzeit befinden sich die Tiere im westlichen Bienwald, in den nächsten Wochen wan-dern sie weiter nach Osten bis zum „Bildsee“ südlich von Schaidt. Dort wurde im Winter 2015/2016 durch das Naturschutzgroßprojekt und das Forstamt Bienwald ein dichter, dunkler Douglasienbestand entfernt und die angrenzenden Kiefern aufgelichtet. Projektleiter Dr. Peter Keller erklärt: „Vor allem im Frühjahr ist die Beweidung beson-ders effektiv, da die jungen Austriebe gerne gefressen werden. Am Rand zu dem Alt-bestand wurde im April eine Pflanzfläche eingerichtet, die sich zu einem gestuften Waldrand entwickeln wird. Wir bitten alle, sich den Zäunen nicht zu dicht zu nähern, vor allem sollen Hunde fern gehalten werden.“

Dies ist eine gemeinsame Pressemitteilung der Kreisverwaltung Germersheim und der Kreisverwaltung Südliche Weinstraße.

Auf dem richtigen Weg.