Landkreis feiert seinen 49. Geburtstag: Landrat Seefeldt lädt Bürgerinnen und Bürger zum Dialog ein


„Dass es sich in unserem Landkreis Südliche Weinstraße tatsächlich ausgezeichnet leben lässt, das hat jetzt erstmals eine ZDF-Deutschland-Studie nachgewiesen“, betonte Landrat Seefeldt in seiner Rede. „Was wir schon lange wussten, hat nun den empirischen Beweis bestanden: Kein anderer Landkreis in Rheinland-Pfalz konnte besser abschneiden als unsere Südliche Weinstraße“, so Seefeldt. Bundesweit liege der Landkreis SÜW auf Platz 17 der lebenswertesten Regionen - von immerhin insgesamt 401 Landkreisen und kreisfreien Städten innerhalb Deutschlands.

„Insbesondere beim Thema „Freizeit und Natur" konnten wir bei der ZDF-Studie Punkte sammeln“, erläuterte der Kreischef und hob die Leistungen der Winzer, die angeschlossenen Touristikvereine und den Verein Südliche Weinstraße e.V. hervor.

Dennoch müsse man genau darauf achten, an welchen Stellen die Weichen rechtzeitig neu gestellt werden müssten oder wo es gelte eher erhaltenswerte Strukturen zu stärken. „Die Herausforderungen werden nicht kleiner. Das betrifft die Mittel für die Weinwerbung ebenso, wie die Unterstützung von Winzerinnen und Winzern, die seit einiger Zeit vermehrt ihre Betriebe umstellen und dem nachhaltigen Trend hin zu biologischen Anbauweisen folgen“, erläuterte der Landrat. Hinzu kämen Unwetterereignisse wie letztes Wochenende, die ungemeine Schäden anrichten. „ Es ist wirklich bitter für die betroffenen Winzer und Landwirte. Insoweit ist es sicher eine richtige Entscheidung, dass sich der Landkreis Südliche Weinstraße am Projekt Klimawandel-Anpassungs-COACH RLP beteiligt“, erläuterte Seefeldt.
Das Projekt fungiere als Anlaufstelle für Kommunen unter der Leitung der Stiftung für Ökologie und Weinbau und entwickle im gemeinsamen Dialog Anpassungsmaßnahmen.

Neben dem Wein habe die Südliche Weinstraße aber noch viel mehr zu bieten, so Seefeldt weiter. „45 Prozent der Fläche an der Südlichen Weinstraße besteht aus Wald. Wanderwege, Klettertouren, Radtouristik - das sind nur einige der Schlagworte, die wir künftig verstärkt in Verbindung mit unserer Weinwerbung mitschwingen lassen dürfen. Lassen sie uns gemeinsam, offen über die touristische Zukunft unserer Region führen diskutieren“, lud Seefeldt die Bürgerinnen und Bürger ein.

Im Zusammenhang mit dem Stichwort "Wald" freute sich der Kreischef, dass der Sitz der neuen Holzvermarktungsgesellschaft für Pfalz/Rheinhessen ab dem 1. Januar 2019 in Maikammer sein wird. „Dies ist mit Sicherheit keine Entscheidung zum Nachteil der waldbesitzenden Gemeinden im Landkreis“.

Bezug nehmend auf die ZDF-Studie ging Seefeldt auch auf das ländliche „Arztsterben“ ein. „Wir müssen über Anreize nachdenken, die es für Ärzte wieder attraktiv macht, sich in unserer Region niederzulassen. Wir können und dürfen das ländliche `Arztsterben´ nicht hinnehmen und tatenlos danebenstehen“, betonte Seefeldt.

Bei der Frage nach „Gesundheit & Sicherheit“ rangiere der Kreis mit Platz 68 zwar im vorderen Drittel, Rang 376 beim Thema „Arztdichte“ gebe aber Anlass zum Handeln, gab der Landrat zu bedenken.

Umso mehr freue er sich, dass man in Sachen Gesundheitsversorgung und in der „Erstversorgung bei Notfällen“ einen wichtigen Schritt gemeinsam mit der Stadt Landau als Kooperationspartner gehen konnte, verwies Seefeldt auf die Einführung der sogenannten „Mobilen Retter“ im Landkreis SÜW. „Erste Mobile Retter und Mentoren sind ausgebildet. Wir sind soweit, dass wir in Landau und an der Südlichen Weinstraße starten
können. Damit steht bald ein engmaschiges Netz aus Ersthelfern bereit“, sagte Seefeldt.

Abschließend informierte der Kreischef zum Breitbandausbau. „Die gute Nachricht vorab: Vorletzte Woche hat der Bund die vorzeitige Baufreigabe erteilt und zufällig passend zum Kreisgeburtstag hat auch das Land seine Zustimmung zum vorzeitigen Maßnahmenbeginn erteilt.“ Es gehe darum, die letzten weißen Flecken auf der Landkarte zu schließen, indem circa 6.000 unterversorgte Haushalte mit Bandbreiten von mindestens 50 MBit/s und rund 160 Unternehmen mit Bandbreiten von über 50 MBit/s versorgt würden. Darüber hinaus solle es für 42 Schulen ultraschnelle Breitbandgeschwindigkeiten geben. „Um die digitalen Chancen in Gänze nutzen zu können, müssen wir als Kommune für Bürgerinnen und Bürger, Schulen und Unternehmen die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen, damit leistungsfähige Netze zur Verfügung gestellt werden können“, betonte der Landrat. Wie wertvoll und wichtig eine gute Breitband-Anbindung tatsächlich sei, zeige sich insbesondere im Gespräch mit Unternehmern oder Selbstständigen, mit Firmeninhabern, Händlern oder Dienstleistern. „Wer erfolgreich sein möchte, ist auf schnelles Internet angewiesen. Es ist sogar die entscheidende Standortfrage. Nicht nur in Unternehmen, auch bei Privatpersonen. Wo das Internet schnarcht, möchte niemand wohnen. Geschweige denn investieren“, machte Seefeldt deutlich.

Bei allen Digitalisierungsdebatten dürfe man eines jedoch nicht vergessen: die Bedürfnisse und Anliegen der Bürgerinnen und Bürger. „Ich lade Sie daher ein, weiterhin mit mir und uns im Dialog zu bleiben und zwar gern auch ganz analog“, so Seefeldt. „Das offene, das ehrliche Gespräch: hier an der Südlichen Weinstraße darf es sich entfalten“, verwies Seefeldt auch auf das Zusammenkommen, und den Austausch sowie die Gemeinschaft in Vereinen, auf Festen oder Veranstaltungen an der Südlichen Weinstraße.

Musikalisch umrahmt wurde der Kreisempfang vom Kreisjugendorchester unter der Leitung von Jochen Schnepf. Die jungen Musiker haben wieder einmal gezeigt, was für ein breites Repertoire sie zu bieten haben.

Die Rede von Landrat Dietmar Seefeldt ist hier abrufbar.

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