Die deutsch-französische Solidarität auch in Corona-Zeiten leben: Manifest an Mitglieder des Europäischen Parlaments übergeben


In dem Manifest appellieren die Träger der Grenzlandmedaille an Entscheidungsträger in der Politik, die Beamten beiderseits der Grenzen und die betroffenen Menschen in der PAMINA-Region die wertvolle, über viele Jahre gewachsene harmonische Zusammenarbeit in vielen Bereichen, das herzliche Miteinander, das empathische Verständnis füreinander, das sensible Bewusstsein für die historische Verantwortung in unseren Herzen bewahren und auch in Corona-Zeiten zu leben: „Wir möchten das Erreichte mit respektvollem Verständnis für die aktuelle Situation mit allen Kräften gemeinsam verteidigen“, unterstreichen die Unterzeichner des Manifests.

Landrat Dietmar Seefeldt betonte bei der Übergabe, dass in diesem vom Coronavirus geprägten Jahr 2020, in dem die deutsch-französische Freundschaft in besonderer Weise zu würdigen gilt, es Lothar Bade war, der 2011 die Grenzlandmedaille verliehen bekam, den Anstoß zu diesem Manifest gab:
„Es war mir eine große Freude diese Anregung gemeinsam mit den Kreisbeigeordneten Georg Kern, Ulrich Teichmann und Kurt Wagenführer aufzugreifen und in Form einer Urkunde umzusetzen. Es waren europabegeisterte junge Menschen, die vor knapp 70 Jahren die Vision einer offenen Grenze formulierten und am Germanshof erstmals in die Tat umsetzten. Lassen Sie uns dieses Ansinnen weiterleben, damit unsere deutsch-französische Freundschaft weiterwachsen und gedeihen kann. Lassen Sie uns dabei unsere kulturellen Identitäten bewahren. Leben wir Vielfalt auf der Basis von Einheit!“, appellierte Landrat Dietmar Seefeldt, der sich besonders über die Initiative von Ortsbürgermeister Matthias Ackermann freute, der mit den französischen Kolleginnen und Kollegen René Richert (Maire de Riedseltz), Evelyne Isinger (Abgeordnete der Region Grand Est) und Sandra Fischer-Junck (Mairie Wissembourg) eine Fahne zum Aufruf für die deutsch-französische Solidarität am Weintor anbrachte. Seefeldt machte mit Blick auf den Beginn der Corona-Pandemie deutlich: „So, wie die Grenzschließung und die eingeführten Kontrollen über unsere Köpfe hinweg entschieden und umgesetzt wurde, so, wie sich die Menschen, insbesondere auf deutscher Seite verhalten haben – so etwas darf sich nie wieder wiederholen!“

Die Grenzlandmedaille ist eine der höchsten Auszeichnungen des Landkreises Südliche Weinstraße und wird seit 1987 alle zwei Jahre an Persönlichkeiten „von hiwwe und driwwe“ verliehen, die sich in besonderer Weise um die Freundschaft und die Partnerschaft zwischen Deutschland und Frankreich, insbesondere zwischen dem Elsass und der Südpfalz, verdient machen. Sie gilt als Symbol der deutsch-französischen Freundschaft.

Die Unterzeichner des Manifests im Einzelnen:
Raimund Zimmermann, Kapsweyer (1993)
Helmut Bretzer, Schweigen-Rechtenbach (1995)
Professor Dr. Dr. Hans Kistenmacher, Neuleiningen (1997)
Daniel Hoeffel, Handschuheim (1999)
Kurt Beck, Steinfeld (2001)
Wolfgang Faber, Oberotterbach (2003)
Clemens Schmitt, Bad Bergzabern (2005)
Huegette Dreikaus, Haguenau (2005)
Ottmar Klein, Dörrenbach (2007)
Joseph Richter, Wissembourg (2007)
Manfred Sutter, Bad Bergzabern (2009)
Marc Seiwert, Wissembourg (2009)
Lothar Bade, Birkenhördt (2011)
Jean Weissbecker, Wissembourg (2011)
Rolf Übel, Landau (2013)
Hermann Paul, Kapsweyer (2015)
Victor Ringeisen, Riedseltz (2015)
Rudi Götz, Annweiler (2017)
Bernard Riedinger, Wissembourg (2017)
Helmut Geißer, Schweigen-Rechtenbach (2019)
André Hauck, Steinseltz (2019).

Auf dem richtigen Weg.