Begegnung, Austausch und Kommunikation: Aulagespräch in Bad Bergzabern mit dem Chawwerusch-Theater


Das Stück „JUDAS“ könne ein Beitrag zur Auseinandersetzung mit historisch gewachsenen, aber auch politisch gelenkten Feindbildern sein, wie Landrat Dietmar Seefeldt reflektierte. In einer inszenierten Show macht Judas den Versuch, seine Tat wieder auf ein menschliches Maß zurückzubringen. Und damit führt er sein Publikum dahin, wo es lieber nicht sein möchte: zu dem Judas in sich selbst. Es gab in jedem Zeitalter Spekulationen über Judas und seine Motive. Im Theatersolo von Lot Vekemans kommt Judas selbst zu Wort. Und das war es, was Schulleiter Pete Allmann dazu bewegt hat, das Chawwerusch-Theater zu den Aulagesprächen einzuladen: „Die Auseinandersetzung mit sich selbst betrifft jeden Menschen und die Ergriffenheit des jeweiligen Publikums war in der Aula deutlich spürbar. Morgens fand die Darbietung für und mit den Schülerinnen und Schülern der elften und zwölften Jahrgangsstufe entsprechend unserer gesellschaftlichen Verantwortung und unseren erzieherischen Prinzipien statt und hat sie zur Kommunikation und Horizonterweiterung bewegt. Am Abend sind zahlreiche interessierte und zuvor angemeldete Gäste der Einladung gefolgt“, wie der Schulleiter berichtet, der gemeinsam mit Rosa Tritschler, Ben Hergl und Dr. Annette Kliewer auf der Bühne war. Er macht deutlich, dass „JUDAS“ kein religiöses Stück sondern eine Reflektion von Schuld und Sühne sei. Für ihn sei es wichtig, dass Schule unterwegs zu und mit den Menschen erfolgt, da sie für die Menschen, in der Region und darüber hinaus da sei.

„Die Aulagespräche sind eine gute Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen und sich zu begegnen. Die Vorstellungen sind jeweils eingerahmt in einen vom Theater ausdrücklich gewünschten Gesprächsaustausch, was das Bad Bergzaberner Format und das Konzept in unserer Schullandschaft im Kreis sehr besonders macht“, so Landrat Dietmar Seefeldt.

Die Aulagespräche sind möglich dank der Unterstützung des Lions Club Bad Bergzabern, des Rotary Club Bad Bergzabern und Landeszentrale für politische Bildung in Mainz, die im Rahmen des Engagements als „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ unterstützt. Für die Veranstaltung wurde ein gesondertes Hygienekonzept im Rahmen der Corona-Bedingungen erstellt.

Hintergrund
Mit dem „Aulagespräch“ wurde im Jahr 2016 ein neues Narrativ-Format geboren, das im laufenden Schuljahr nach langer Zeit des Lockdowns buchstäblich wieder ´Verschlossenes aufschließen´ und dabei Kommunikation und Begegnung ermöglichen sollte. 2016, 2017 und 2019 war der Namensgeber der Schule, Alfred Grosser, zu Diskussion, Buchvorstellung und Erasmus-Begegnung zu Gast. Auf dem Begegnungssofa kamen 2017 zahlreiche Menschen zu einem Podium zur ‚Bergzaberner Republik‘, in Zusammenarbeit mit dem Historischen Verein Bad Bergzabern und der Landeszentrale für politische Bildung in Mainz, zusammen. 2018 waren Interessierte zu einem Gesprächskonzert in Zusammenarbeit mit der Grundschule vor Ort, der Gesellschaft der Musikfreunde Bad Bergzabern und der Kreismusikschule SÜW eingeladen. Abgerundet wurde die bisherige Tradition mit zwei Gesprächsanlässen 2017 und 2018 mit vorheriger Expertenrunde zu den Themen Handysucht und gesunde Ernährung, gestaltet jeweils aus den Reihen des Schulelternbeirats.

Auf dem richtigen Weg.