SÜW-Gleichstellungsbeauftragte berichtet von Bundeskonferenz zum Thema „Gleichstellung digital“


Weitere Themen der Konferenz waren die Arbeitssituation in der Pflegebranche, Gewalt gegen Frauen, die Notwendigkeit kostenfreier Verhütungsmittel oder die Abschaffung des § 218 und 219a StGB.

Isabelle Stähle berichtet von einer beeindruckenden Konferenz, die zahlreiche Impulse für die Arbeit an der Südlichen Weinstraße gegeben habe. „Zwischen Geschlechterverhältnissen und Digitalisierung gibt es starke Wechselwirkungen. Es lohnt sich, die Zusammenhänge in den Blick zu nehmen, um Verbesserungen zu erreichen“, so Stähle. Sie gibt Beispiele: „Der Frauenanteil in der Digital- und Informatikbranche liegt bei lediglich 16 Prozent. Auch bei Thema Homeoffice zeigt sich eine Geschlechterungleichheit, denn Frauen weiten im Homeoffice statistisch gesehen die unbezahlte Sorgearbeit stärker aus als Männer. Außerdem haben erschreckende 70 Prozent aller Frauen im Internet bereits Bedrohungen und Beleidigungen erlebt. Und diese digitale Gewalt hat fatale Folgen. 19 Prozent aller Betroffenen ziehen sich nach dem Erlebten aus dem Diskurs zurück.“

Auf der Konferenz arbeiteten die Beauftragten an Lösungen, Forderungen an die Bundespolitik und gemeinsamen Positionen. Mit der einstimmig verabschiedeten sogenannte Flensburger Erklärung stellten die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten unter anderem fest: „Gleichstellungspolitik hat in den vergangenen Jahrzehnten in vielen Bereichen Fortschritte erzielt. Dazu beigetragen hat die engagierte Arbeit der kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten und ihrer Netzwerkpartner und Netzwerkpartnerinnen. Der digitale Wandel kann nur gelingen, wenn er gleichstellungsorientiert gestaltet wird. Die Arbeits- und Unternehmenskultur in der Digitalwirtschaft muss sich verändern: hin zu mehr Vielfalt. Unsere digitalen Weichen sind auf Zukunft und Wandel gestellt.“

Die Bundeskonferenz wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend (BMFSFJ) und dem Ministerium für Inneres, ländliche
Räume, Integration und Gleichstellung, sowie der Stadt Flensburg gefördert.

Auf dem richtigen Weg.