Wichtige Impulse beim Thema erneuerbare Energien: Landrat a.D. Fleck zu Gast


Noch vor 20 Jahren gab es im Rhein-Hunsrück-Kreis keine nennenswerte Energieerzeugung und fast der gesamte Energiebedarf musste importiert werden. Heute ist der Kreis über die Sektoren von Strom, Wärme und Abfall einer der ersten bilanziellen Null-Emissions-Kreise im deutschen Binnenland - etwa dreimal so viel Strom wird dort produziert wie verbraucht werden kann. „Auch die Kommunen an der Südlichen Weinstraße könnten sich – rechnerisch und bilanziell – mit erneuerbarem Strom gemeinsam mehr als drei Mal selbst versorgen. Das haben Berechnungen unseres Klimaschutzmanagers aufgezeigt. Das würde erhebliche Wertschöpfungspotenziale bedeuten, besonders, wenn die Kommunen als Betreiberinnen selbst aktiv würden“, zeigt Seefeldt auf.

Nicht nur die Erfahrungen mit der Eigenstromnutzung sind in dem Landkreis im Hunsrück sehr gut: Dort wurden beispielsweise in den Jahren 2010 und 2011 insgesamt vier Photovoltaikanlagen auf den Dächern zweier Schulen und zweier Verwaltungsgebäude errichtet. So könne an einer Schule jährlich ein Strombezug von 50.000 kWh und somit erhebliche Kosten vermieden werden. Außerdem seien Stand Ende 2019 278 Windanlagen am Netz gewesen, die mit einer Leistung von 722 MW mehr als 1,57 Milliarde kWh erneuerbaren Strom im Jahr produzierten.

Wie Landrat a.D. Fleck berichtete, sei der Rhein-Hunsrück-Kreis früher abhängig von fossilen Energien gewesen, während heute ein Großteil der Wertschöpfung im Energiebereich in der Region bleibe und in Form von Einkommen, Unternehmensgewinnen, vermiedenen Brennstoffkosten sowie Steuern und Abgaben in den volkswirtschaftlichen Kreislauf zurückfließe. Den Kommunen bringe diese Wertschöpfung, im Rhein-Hunsrück-Kreis insbesondere aus der Windpacht, neue Spielräume: Schulen werden saniert, Straßen ausgebessert und Vereine gefördert. Die Ortsgemeinden im Kreis verfügten inzwischen Rücklagen in zweistelliger Millionen-Höhe und die kommunale Verschuldung betrage nur noch einen niedrigen zweistelligen Prozentsatz des Landesdurchschnitts. Auch die Wirtschaft profitiere durch eine zusätzliche regionale Umlaufsumme.

„Ich danke Landrat a.D. Bertram Fleck für diesen mitreißenden Vortrag, an dem einmal mehr deutlich wird: Je früher wir handeln, desto wirksamer sind die Maßnahmen. Je eher wir an einem gemeinsamen Strang ziehen, desto eher macht sich die intensive Nutzung erneuerbarer Energien für unsere Umwelt und auch für unsere Kassen bemerkbar. Mit der Installation des SÜW-Klimaschutzmanagers und unserem Klimaschutzportal, das im Herbst letzten Jahres an den Start ging, sind wir auf dem richtigen Weg. Die Impulse aus dem Vortrag werde ich mitnehmen und konstruktiv mit in den Ausschuss für Umwelt, Klimaschutz, Weinbau und Landwirtschaft, in dem ja Vertreter aller Fraktionen aus verschiedenen Ortsgemeinden als Multiplikatoren vertreten sind, besprechen. Sicherlich müssen wir dabei auch bisher eingeschlagene Wege verlassen und Möglichkeiten ganz neu denken“, unterstreicht Landrat Dietmar Seefeldt abschließend.

Auf dem richtigen Weg.