Europakonzert der deutsch-französischen Bigband am Weintor findet großen Anklang – „Zeichen für das geeinte, friedliche Europa“


Landrat Dietmar Seefeldt, der für den Landkreis Südliche Weinstraße als Veranstalter eingeladen hatte, begrüßte: „Wir möchte mit dem Konzert Menschen und Musik zusammenbringen.“ Mit Blick auf das Kriegsgeschehen sagte er: „Wie wichtig der europäische Gedanke sich aktuell fortsetzt, hätten wir noch vor wenigen Monaten nicht gedacht.“

Christine Schneider, die die Idee zur Veranstaltung hatte und Schirmherrin des Abends war, hob hervor, dass man in diesem Jahr den Europatag nicht feiere, sondern vielmehr begehe. Nach Feiern sei nicht zu Mute bei einem Krieg auf europäischem Boden. „Uns wird aktuell vor Augen geführt, dass Demokratie jeden Tag neu erstritten werden muss.“ Sie berichtete, dass sie sich mit Anne Sander, einer französischen Kollegin im Europäischen Parlament, vor zwei Jahren an der wegen der Pandemie damals geschlossenen Grenze getroffen habe. Dabei sei die Idee zu einem musikalischen, grenzüberschreitenden Abend gekommen. „Danke an den Landkreis, dass diese Idee umgesetzt wurde und danke allen Gästen fürs Kommen – als Zeichen für das geeinte, friedliche Europa.“

Anne Sander war ebenfalls beim Konzert dabei und sprach zum Publikum auf Französisch und Deutsch. Die Parlamentarierin betonte: „Kultur ist, was uns verbindet. Musik ist Teil des europäischen Erbes. Alles, was Kulturentwicklung fördert, verhindert auch den Krieg.“

Sophie Grünnagel, eine der Weinprinzessinnen der Südlichen Weinstraße, lud die Gäste ein, gemeinsam anzustoßen. Auch in schwierigen Zeiten sei es wichtig, den Zusammenhalt und die Solidarität zu fördern.

Die 20-köpfige, deutsch-französische Bigband der Kreismusikschule Südliche Weinstraße und der Ecole municipale des Arts de Wissembourg spielte vor dem Weintor auf und überzeugte sowohl mit klassischem Bigband-Sound als auch mit Pop-Songs. Die Mitwirkenden kamen etwa zur Hälfte aus Deutschland und Frankreich. Jean-Yves Bender dirigierte. Der Franzose führt das Ensemble gemeinsam mit dem Deutschen Adrian Rinck, dem Leiter der Kreismusikschule. Dieser befindet sich zurzeit mit einem anderen Ensemble der Kreismusikschule auf Orchesterreise in Polen, diese Reise ebenfalls getragen vom europäischen Gedanken.

Falls sich irgendjemand noch fragte, wie Musik die Menschen eigentlich verbindet – das Europakonzert am Weintor zeigte es anschaulich: Sobald die ersten Töne von Adeles „Skyfall“ oder Bill Withers „Lean on me“ erklungen, wippten Deutsche wie Franzosen mit. Hier und da wurden auch ein paar Schritte getanzt. Kinder beobachten fasziniert die glitzernden Saxophone in der ersten Reihe. Beim Röhren der Posaunen drehen sich alle Köpfe zum eindrucksvollen Klang. „Kurzum: Die Musik erleben alle gemeinsam – und so verbindet sie, auch grenzüberschreitend!“, so Landrat Dietmar Seefeldt.

Zum Europatag: Der Europatag der Europäischen Union wird am 9. Mai begangen, als Erinnerung an die Schuman-Erklärung. Auch am 5. Mai ist ein Europatag, denn an dem Datum wurde 1949 der Europarat gegründet.

Auf dem richtigen Weg.