Versetzung von Förderschullehrkräften: Landkreis Südliche Weinstraße appelliert an Ministerin Hubig, Entscheidung zu überdenken


Landrat und Schuldezernent bitten Hubig, die Entscheidungen nochmals zu überdenken und im Einzelfall zurückzunehmen. Für die einzige Schwerpunktschule in Zuständigkeit des Landkreises, die Realschule plus in Annweiler, sehen sie ansonsten künftig keine ausreichende pädagogische Grundlage mehr, die Schülerinnen und Schülern angemessen zu unterrichten.

 
Im Schreiben heißt es: „Wir bedauern diese Vorgehensweise ausdrücklich und sind in großer Sorge, dass die bisher geleistete Arbeit nun nicht mehr in dieser Qualität möglich sein wird.“ Es sei nur eine schwache Begründung seitens der Landesregierung, dass im Norden des Landes Förderschullehrer-Wochenstunden (FöLWstd) fehlen und andere Gebiete dies nun ausgleichen sollen. „Unseres Erachtens ist der Mangel an Lehrkräften für die Förderschulen seit langem bekannt und resultiert auch durch die Einrichtung von zahlreichen Schwerpunktschulen und Förder- und Beratungszentren im ganzen Land. Hier wurden in der Vergangenheit zahlreiche Förderlehrerinnen und Förderlehrer eingesetzt, die nun an den Förderschulen fehlen.“ Seefeldt und Teichmann sind der Meinung, es handele sich um ein hausgemachtes Problem, das die Schülerinnen und Schüler benachteiligt, die bisher von diesen Lehrkräften unterrichtet wurden.
Es sei nicht nachzuvollziehen, dass wegen dieser Vorgehensweise des Bildungsministeriums Schülerinnen und Schüler in der Schwerpunktschule in Annweiler und an den beiden Förderschulen in Trägerschaft des Landkreises, der Altenbergschule Bad Bergzabern und der Förderschule Annweiler, zu leiden hätten. Unverständnis äußerten die beiden Politiker auch darüber, dass keine pädagogischen Mitarbeitenden versetzt werden, sondern lediglich Förderlehrerinnen und Förderlehrer, obwohl dies bei der Personalbemessung keinen Unterschied mache.

 
Drastische Reduzierung der Wochenstunden in Annweiler und Bad Bergzabern
Im Detail: Die Schwerpunkschule Annweiler (Realschule plus) verliert 27 Förderschullehrer-Wochenstunden (FöLWstd) und verfügt im nächsten Schuljahr dann insgesamt nur noch über 17 solcher Wochenstunden sowie über 22 Wochenstunden einer Pädagogischen Fachkraft (PädF). Für elf Schülerinnen und Schüler mit Fördergutachten in mindestens sechs Klassen steht pro Kind dann rechnerisch nur noch 1,5 Stunden Unterricht durch die Förderlehrkraft zur Verfügung. Darüber hinaus soll diese verbleibende Teilzeit-Förderlehrkraft dann noch die pädagogische Fachkraft sowie das restliche Kollegium beraten, Förderpläne für alle Fächer entwickeln, Diagnosen über Förderbedarfe stellen und Eltern beraten.
Die Situation an den Förderschulen in Annweiler und Bad Bergzabern sieht ähnlich aus. Hier werden bei gleichbleibenden Schülerzahlen FöLWstd abgezogen. „Viele Kolleginnen und Kollegen an den Schulen engagieren sich in einem hohen Maße für ihre Schüler. Es werden freiwillig Unterrichtsstunden und Zusatzarbeit geleistet. Der Motivation und der Stimmung in den Lehrerzimmern wird mit den Versetzungen kein Zuspruch geleistet, im Gegenteil“, argumentieren Teichmann und Seefeldt in dem Schreiben.

Auf dem richtigen Weg.