Der Ausschuss beschloss nach dem reich bebilderten Vortrag einstimmig zu empfehlen, im Haushalt des Landkreises für 2024 wieder die Summe von 30.000 Euro für die Aktion Südpfalz-Biotope einzuplanen. Der gleiche Betrag floss auch in diesem Jahr, damit die Aktion ein Defizit ihrer Personalkosten für die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Biologie und Umweltwissenschaft ausgleichen kann. Von allen Seiten gab es Lob und Anerkennung für Umfang und Qualität der Naturschutzprojekte.
Die dringendsten Aufgaben des Naturschutzes in der Südpfalz sieht Kurt von Nida darin, sich an den Klimawandel anzupassen und die Biodiversität zu stärken, zum Beispiel mit Maßnahmen gegen das Insektensterben. „Wir müssen diese beiden Themenfelder zusammendenken, sonst wird das nichts“, so von Nida. Bei acht der 14 aktuellen, noch bis 2036 laufenden Aufwertungsprojekten ist die Aktion Südpfalz-Biotope nicht nur Planer, sondern auch Maßnahmenträger im Landkreis Südliche Weinstraße, berichtete der 2. Stiftungsvorsitzende von Nida. Solche Aufwertungsprojekte werden mit sogenannten Ersatzzahlungsgeldern bestritten, welche bei Eingriffen in die südpfälzische Landschaft fällig werden. Sogar 640.000 Euro habe die NVS NaturStiftung Südpfalz an zusätzlichen Ersatzzahlungsgeldern bisher nach SÜW geholt.
Schon die Kleinsten für Naturschutz sensibilisieren
Zahlreiche Projekte hat die Aktion mit ihrer Zentrale in Kleinfischlingen noch „in der Tasche“, um direkt loszulegen, wenn dies möglich werde. Schon 75 Ortsgemeinden aus der Südpfalz wurden in naturschutzfachlicher Pflege kommunaler Flächen geschult. Man habe gute Erfahrungen damit gemacht, Schilder aufzustellen, die über die Bedeutung einer ökologisch aufgewerteten Fläche aufklären. Denn nicht alle in der Bevölkerung würden akzeptieren, dass Naturschutz oft „unaufgeräumt“ aussieht: „Der mitteleuropäische Ordnungssinn macht sich immer wieder bemerkbar, das ist ein Akzeptanzproblem, das besteht.“ Ein gerade gestarteter, sinnvoller Ansatz sei deswegen, bei den Kleinsten in Kitas und Schulen mit der Sensibilisierung anzufangen. Omas und Opas und Eltern werden so ebenfalls erreicht.
Beispiele für Projekte, die Lebensräume in SÜW aufwerten , hatte von Nida zu Hauf dabei: Offenhaltung für wärmeliebende Insekten und Vögel in Bad Bergzabern, Schweighofen oder in Waldhambach, dort sogar mit äsenden Lamas, eine freigelegte Sandgrube in Oberhausen, die zum gefragten Speziallebensraum wurde, das neu eingeweihte Naturschutzgebiet Kaltenbachbruch, die Aufwertung eines wenig befahrenen landwirtschaftlichen Wegs in Herxheim, der auf der Länge von vier Kilometern als Biotopverbund in einen Blühstreifen umgewandelt werden konnte, Sanierung und Pflege der von der Sonne beschienenen Lößwände in den Hochstadter und Essinger Hohlen, Erfolge auf den Queichwiesen bei Offenbach, im Teichgebiet Großfischlingen und und und. Um den gestörten Wasserhaushalt der Zukunft sorgt sich die NVS-Stiftung auf ihren Flächen im Horbachtal und im Billigheimer Bruch am Erlenbach.